42
42 ist die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens – zumindest laut Douglas Adams in Per Anhalter durch die Galaxis. 7,5 Millionen Jahre Rechenzeit, ein großes Fest zur Enthüllung, und dann die Erkenntnis: Die Frage war falsch gestellt. Vielleicht ist es beim Thema Migration ähnlich?
Im Herbst 2024 hatten 42 % der Kemptener:innen einen Migrationshintergrund. Das heißt: Fast jede:r Zweite hat familiäre Wurzeln außerhalb Deutschlands. Manche kamen zum Arbeiten, andere zum Studieren, zum Heiraten oder weil sie fliehen mussten. Aus Nord- und Südamerika, Afrika, Asien, Australien – und natürlich Europa.
Diese 42 % leben nicht in einer Statistik, sondern in Kempten. Sie kaufen beim Bäcker ein, suchen bei über 30 Grad fluchend einen Parkplatz am Freibad (und später wieder), kennen Elster als Vogel und als Steuerprogramm, und atmen tief durch, wenn es im Mai noch mal schneit.
Vielleicht ist die Frage nach dem „Woher“ gar nicht die entscheidende. Vielleicht geht es mehr um das „Wie geht’s?“ – Hast du Arbeit, eine Wohnung, wie läuft’s in der Schule? Warst du beim Spiel vom FC Kempten? Kennst du den neuen Supermarkt?
42 ist eine Zahl mit Bedeutung. Aber sie ist nicht die Antwort auf alles. Sie ist ein Hinweis darauf, dass unsere Fragen sich verändern müssen – hin zu Teilhabe, Miteinander und dem ganz normalen Leben. Denn Heimat ist kein Ort, den man betritt oder verlässt. Sie entsteht dort, wo Menschen sich begegnen. Und vielleicht gibt es gar kein „Die da“ und „Wir hier“ – sondern nur Menschen, die unterschiedlich lange Teil dieser Stadt sind.